Thüringer Allgemeine am 18.01.2012:
Ihre Kunst könnte unterschiedlicher kaum sein. Auf der einen Seite die Körperdrucke und dreidimensionale Figuren aus Filz von der Künstlerin Sybille Suchy aus Achelstädt. Auf der anderen Seite die klar strukturierten und geometrischen Objekte der Grafikdesignerin Marianne Conrad aus Erfurt.
Trotzdem entschieden sich beide Künstlerinnen eine gemeinsame Ausstellung zu machen, die unter dem Thema »Verborgene Geschichten« seit Sonnabend in der Kunsthalle in Arnstadt zu sehen ist. »Wir kennen uns schon sehr lange und obwohl wir so unterschiedlich arbeiten wollen wir das Gleiche mit unseren Werken ausdrücken«, erklärt Sybille Suchy wie es zu der gemeinsamen Ausstellung mit Marianne Conrad kam. Für die Ausstellung in Arnstadt haben sie extra drei Werke gemeinsam gestaltet. So hat Marianne Conrad die Körperdrucke von Suchy mit ihren geometrischen Formen ergänzt. Viel Lob für beide Künstlerinnen gab es von Cornelia Nowak, Kustodin des Angermuseums in Erfurt, die in die Ausstellung einführte.
»Künstlerinnen entziehen sich dem Kommerz«
Bei beiden seien eigene Züge zu erkennen. »Abseits von den letzten Hypes der Kunstszene« würden sie sich dem Kommerz entziehen. Ob Marianne Conrad, die mit unterschiedlichsten Materialien, wie Papier, Kunststoff, Metall oder Holz »nach Ordnung strebt«. Dabei finden auch Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Flügelmuttern Einzug in die Werke. Bei Sybille Suchy steht der menschliche Körper im Mittelpunkt. Sowohl bei ihren Körperdrucken, die einen Abdruck von Körperhaltungen auf Papier oder Stofftüchern zeigt. Oder bei ihren Filzköpfen, welche die unterschiedlichsten Gemütszustände ausdrücken sollen, wie von der Aufschrift der Sockel zu entnehmen ist. Mit dem Material Filz arbeite sie schon seit 20 Jahren. Nachdem der Filz in eine Kugelform gebracht ist, »arbeite ich wie ein Bildhauer die Formen heraus«, erklärt die Künstlerin, wie ihre Köpfe entstehen.
»Es ist ein Glücksfall für Arnstadt, dass die Werke der beiden Künstlerinnen in der Kunsthalle Einzug gehalten haben«, war auch Cornelia Nowak in ihrer Laudatio überzeugt. Die Ausstellung ist bis zum 1. April, jeweils Montag bis Freitag und sonntags von 14 bis 18 Uhr, zu sehen.
Marco Schmidt / 18.01.12 / TA