Ausstellung von Georg Eisenmenger in der Kunsthalle Arnstadt eröffnet

Thüringer Allgemeine am 10.09.2012:

Georg Eisenmenger stellt in der Kunsthalle aus. Foto: Repro

Liebhaber moderner Kunst kamen auf ihre Kosten, denn sie fanden eine spannende Präsentation von Skulpturen und Gemälden vor. Es fiel gleich auf den ersten Blick auf, dass auch die Gemälde mit einer ungeheuren Tiefenschärfe fast wie Skulpturen wirkten.
Kein Wunder, denn der 1965 in Bonn geborene Künstler, der seit 2003 in Brüssel lebt, hat etwa fünf Jahre als Architekt Gebäude-Skulpturen entworfen und kann auch heute nicht ausschließen, auch auf diesem Feld erneut aktiv zu werden.

Die Liebe zur Skulptur steckt ihm also offenbar im Blute. Die ausgestellten Bilder und Skulpturen thematisieren die Körpersprache des Menschen, wobei der menschliche Körper gewissermaßen architektonisch als kubische Figur betrachtet wird. Die Kunstwerke stellen nach eigener Aussage des Künstlers Begegnungen dar, die Situationen von Nähe und Intimität, aber auch von Spannung und Konfrontation beschreiben. Auch die Liebe zum modernen Ausdruckstanz wird aus diesen Gemälden und Skulpturen ersichtlich.

Die präsentierten Werke, die jeweils nur Teile des Körpers darstellen und oft fast abstrakt anmuten, besitzen eine raffinierte, sehr beeindruckende Einfachheit und zurückhaltende Bescheidenheit. Dies geht in den neuesten Werken, die ganz in Weiß gehalten sind, so weit, dass die Figuren auf weißer Leinwand erscheinen oder sogar direkt an die weiße Wand des Ausstellungsraumes montiert sind, so dass die Werke fast wie Dekor wirken und sich wiederum die architektonische Interpretation zeigt.

Zu der gemäßigten Moderne der Eisenmenger-Werke passte die bei der Eröffnung dargebotene Musik. Kunsthallen-Leiter Dorsten Klauke, Cello, und Ulrike Baumann, Flöte, präsentierten aus dem Klavierzyklus „Mikrokosmos“ von Bela Bartók ein Stück mit dem launigen Titel „Es war einmal“, das die ausgestellten Kunstwerke wunderbar spiegelte.

Die Ausstellung ist in den nächsten acht Wochen Mittwoch bis Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

Klaus Ehring / 10.09.12 / TA